Vom 13. Januar bis zum 11. Februar kommt es in der Elfenbeinküste zum größten Sportereignis in Afrika, nämlich dem “Africa Cup of Nations”. Der Afrika-Cup ist das Gipfeltreffen der 24 besten afrikanischen Nationen und verspricht anhand der rapiden Entwicklung des afrikanischen Fußballs alle zwei Jahre ein Fußballfest auf höchstem Niveau. In sechs Stadien rund um die Elfenbeinküste wird die Afrikameisterschaft ausgetragen, wobei das Finalstadion “Alassane Ouattara Stadium” mit einem Fassungsvermögen von etwa 60.000 Zuschauern die größte Austragungsstätte ist. 

Afrika-Cup 2023 im Jahr 2024? 

Offiziell steht der Afrika-Cup 2023 bevor, daher stellt sich berechtigterweise die Frage, wieso dieser im Jahr 2024 ausgetragen wird. Der Grund für die Verschiebung der Kontinentalmeisterschaft hängt mit den klimatischen Bedingungen im Gastgeberland zusammen. Seit 2019 findet der Afrika-Cup in den Sommermonaten statt, um eine Überschneidung mit den europäischen Ligen und Wettbewerben zu vermeiden. So sollte der Afrika-Cup 2023 ursprünglich vom 23. Juni bis zum 23. Juli 2023 stattfinden, was jedoch durch die zu dieser Zeit herrschende Regenzeit verhindert wird. Daher gab der Präsident des afrikanischen Fußballverbandes “CAF”, Patrice Motsepe, bei einer Pressekonferenz die Verschiebung des Turnieres auf den Beginn des Jahres 2024 bekannt. Laut Motsepe wäre es für den “afrikanischen Fußball und dessen Image” nicht von Vorteil, einen Afrika-Cup in solchen Wetterbedingungen stattfinden zu lassen. Auch bei der vorherigen Turnierausgabe in Kamerun wurde das Turnier aus demselben Grund verschoben. 

Rekordsieger auf der Jagd nach dem ersten Titel seit 14 Jahren 

Bereits sieben Mal gelang der ägyptischen Nationalmannschaft der Titelgewinn bei der Kontinentalmeisterschaft Afrikas, allerdings ist der letzte Titelgewinn bereits 14 Jahre her und andere Nationen haben auf die Ägypter aufgeschlossen. Besonders der ägyptische Kapitän Mohamed Salah ist hungrig auf seinen allerersten Titel mit der Nationalmannschaft. Die “Pharaonen” standen bei zwei der vergangenen drei Turnierausgaben im Endspiel, mussten sich jedoch beide Male mit der Silbermedaille begnügen. Bei der 34. Turnierauflage soll es nun mit dem achten Titelerfolg klappen. 

Mit Marokko ist eine weitere nordafrikanische Nation im Rennen um die Trophäe mit dabei. Die “Atlas-Löwen” überzeugten zuletzt bei der Weltmeisterschaft 2022 in Katar die ganze Welt von ihren Qualitäten und erreichten das Halbfinale. Historisch gesehen war der marokkanische Erfolg bei der WM 2022 von großer Bedeutung für Afrika, denn es war das allererste Mal in WM-Geschichte, dass es eine afrikanische Nation bis in das Halbfinale schaffte. Seit dem Prämierentitel der Tunesier 2004 und dem darauffolgenden Titelhattrick der Ägypter (2006, 2008, 2010) verschoben sich die Machtverhältnisse im afrikanischen Fußball Richtung Zentral- sowie Westafrika. Einzig Algerien gewann 2019 als nordafrikanische Nation den Afrika-Cup, sodass Marokko bei dem bevorstehenden Afrika-Cup 2023 die einmalige Chance hat, den Ruhm und die Glorie erneut nach Nordafrika zu holen.  

Mit einem regenerierten und in der saudi-arabischen Liga aufblühenden Sadio Mané hoffen die amtierenden Afrikameister aus Senegal auf die Titelverteidigung. Eigentlich waren die Senegalesen als das beste afrikanische Team bei der WM 2022 gehandelt worden, jedoch machte ihnen die Verletzung des Rekordtorschützen Mané vor Turnierstart einen Strich durch die Rechnung. Nun wollen die Westafrikaner nach dem denkbar knappen Finalerfolg im Elfmeterschießen bei der letzten Turnierauflage erneut die Goldmedaille gewinnen, müssen dafür jedoch einige Top-Mannschaften auf dem Weg zur Titelverteidigung bezwingen. 

Nigeria reist ebenfalls als Titelfavorit in die Elfenbeinküste, um sich beim Afrika-Cup 2023 den vierten Titel zu sichern, womit man mit Ghana gleichziehen würde. Allen voran der Sturm der “Super Eagles” dürfte für Furore sorgen, denn mit Victor Osimhen hat die nigerianische Mannschaft den amtierenden afrikanischen Fußballer des Jahres in ihren Reihen. Gepaart mit seinem Namensvetter Victor Boniface von Bayer Leverkusen wäre es ein Stürmerduo gewesen, welches ein Alptraum für die gegnerischen Defensiven gewesen wäre, allerdings verletzte sich Boniface bei einem Freundschaftsspiel der Nigerianer und wird monatelang ausfallen. Dennoch stellt Nigeria eine Herausforderung für jeden Gegner dar. 

Abschließend darf man im Kreis der Titelanwärter auf keinen Fall die Gastgeber von der Elfenbeinküste vergessen. Die zweimaligen Afrikameister gewannen zuletzt 2015 den Titel und wollen sich vor heimischer Kulisse nach fast zehn Jahren erneut zur besten Mannschaft Afrikas krönen. Getragen von den eigenen Fans ist alles möglich, besonders in den späteren Phasen des Turnieres, wo es in einem entscheidenden Spiel um alles oder nichts geht. 

Gruppen 

Gruppe A: 

1. Elfenbeinküste
2. Nigeria
3. Äquatorialguinea
4. Guinea-Bissau 

Gruppe B: 

1. Ägypten
2. Ghana
3. Kap Verde
4. Mosambik 

Gruppe C: 

1. Senegal
2. Kamerun
3. Guinea
4. Gambia 

Gruppe D: 

1. Algerien
2. Burkina Faso
3. Mauritien
4. Angola 

Gruppe E: 

1. Tunesien
2. Mali
3. Südafrika
4. Namibia 

Gruppe F: 

1. Marokko
2. Demokratische Republik Kongo
3. Sambia
4. Tansania