Die deutsche Nationalmannschaft ist mit einer 1:2 Niederlage gegen Japan in die diesjährige Fußballweltmeisterschaft gestartet. Im „Khalifa International Stadium“ konnten sich die Schützlinge von Bundestrainer Hansi Flick überraschend nicht gegen den Außenseiter aus Japan durchsetzen, was stark an den Start in die vorherige Weltmeisterschaft 2018 in Russland erinnert, bei der das Turnier für Deutschland ebenfalls mit einer Niederlage (0:1) gegen Mexiko begonnen hatte.

Ineffiziente Deutsche verspielen Führung

Als Schiedsrichter Ivan Cisneros in Al Rayyan das Eröffnungsspiel der Gruppe E abpfiff, stand mit einem Spielstand von 1:2 die schockierende Auftaktniederlage für Deutschland fest. Die größte Schlagzeile bei der DFB-Niederlage war die Ineffizienz der deutschen Offensive, welche aus insgesamt neun Schüssen auf das gegnerische Tor nur einen Treffer erzielte, und zwar in Form eines Elfmeters, welchen Manchester-City-Kapitän Ilkay Gündogan solide verwandelte. Bereits vor dem Anpfiff sorgte eine Aktion der deutschen Mannschaft für reichlich Gesprächsbedarf, denn die Startelf hielt sich beim Mannschaftsfoto aus Protest gegen die angekündigten Sanktionen der FIFA gegen die „One Love“-Binde, welche planmäßig von sieben europäischen Verbänden getragen werden sollte, den Mund zu.

Das Spiel startete für Deutschland denkbar ungünstig, denn bereits in der achten Minute musste Manuel Neuer den Ball aus dem Netz fischen, als der japanische Mittelstürmer Daizen Maeda nach einer Hereingabe den Führungstreffer für die Japaner erzielte, allerdings wurde der Treffer nach einer Überprüfung durch den „Video Assistant Referee“ (kurz: VAR) aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt. In der 33. Minute verwandelte Ilkay Gündogan dann einen Elfmeter, welcher durch den japanischen Torhüter Gonda verursacht wurde, da dieser Deutschlands Linksverteidiger David Raum im Strafraum abräumte. Nachdem Deutschland in Führung gegangen war, spielte die Mannschaft von Bundestrainer Flick dominant und in der vierten Minute der Nachspielzeit im ersten Spielabschnitt durfte man sich erneut freuen, denn Kai Havertz hatte den Ball im japanischen Tor versenkt, jedoch wurde auch dieses Tor vom VAR aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt. Damit ging es mit einer knappen aber hochverdienten 1:0 Führung in die Halbzeitpause.

Die zweite Spielhälfte verlief bezüglich des Spielgeschehens ähnlich wie die erste. Die deutsche Mannschaft behielt weiterhin die Kontrolle über das Spiel, was besonders an der Ballbesitzquote am Ende des Spiels (74 % für Deutschland, 26 % für Japan) zu erkennen war. Es fing an mit Serge Gnabry, welcher die Latte traf, woraufhin sein Teamkollege beim FC Bayern München, Jamal Musiala, sich im Strafraum durch die nahezu gesamte japanische Abwehr tanzte, ehe er den Abschluss weit über das Tor setzte. In der 60. Minute gab es dann die wahrscheinlich beste Chance im Spiel für Deutschland, welche allerdings ungenutzt blieb, denn ein Pfostentreffer von Ilkay Gündogan bedeutete erneutes Alu-Pech für die DFB-Elf. Die letzte wirklich gefährliche Sequenz für Deutschland war eine Dreifach-Chance, bei der der eingewechselte Jonas Hofmann sowie zweimal Serge Gnabry am japanischen Torhüter Shuichi Gonda scheiterten. Daraufhin musste sich Deutschland auf die Defensive konzentrieren, denn zunächst vergab Japan eine Riesenchance in der 73. Minute, als Hiroki Sakai aus aussichtsreicher Position das Tor von Manuel Neuer verfehlte, welcher zuvor mit einer Glanztat gegen Junya Ito bereits den Ausgleich verhindern konnte. Kurz darauf war Neuer dann allerdings beim Ausgleichstreffer von Ritsu Doan machtlos. Zwar konnte der deutsche Torhüter die Hereingabe von Takumi Minamino parieren, jedoch landete der Ball direkt vor den Füßen des Bundesliga-Legionärs Ritsu Doan (SC Freiburg), welcher den Ball ohne Probleme einschieben konnte. In der 83. Minute kam es dann noch schlimmer für die deutsche Mannschaft, als ein weiterer Bundesliga-Legionär vom VFL Bochum mit Takuma Asano den Führungstreffer aus spitzem Winkel für Japan erzielte.

Spanier schießen sich für Deutschland ein

Während Deutschland ihr Auftaktspiel in die Gruppenphase überraschend verlor, konnten die Spanier zum Start ihrer WM-Kampagne 2022 ein deutliches Ausrufezeichen in Richtung Deutschland vor dem Aufeinandertreffen am Sonntag senden, denn mit 7:0 überrollte die Mannschaft von Nationaltrainer Luis Enrique die Nationalmannschaft Costa Ricas. Damit legte Spanien den perfekten Start hin und erschwert damit Deutschland nach der enttäuschenden Auftaktniederlage die Chancen auf das Weiterkommen, denn nun ist das Spiel gegen Spanien für die deutsche Mannschaft am Sonntag um 20 Uhr ein Spiel, welches man gewinnen muss. Sollte man gegen Spanien verlieren, wären die Spanier mit sechs Punkten voraussichtlich weiter und auch die Japaner stünden mit einem Sieg gegen Außenseiter Costa Rica bei sechs Punkten, womit es für Deutschland nahezu unmöglich wäre, sich für die Endrunde zu qualifizieren.

Tabelle Gruppe E

  1. Spanien               3 Pkt (TD +7)
  2. Japan                   3 Pkt (TD +1)
  3. Deutschland       0 Pkt (TD -1)
  4. Costa Rica           0 Pkt (TD -7)

France Ol. - Spain Ol.