Die deutsche Nationalmannschaft hat im Rahmen der ersten Länderspielpause im Jahr 2023 zwei Testspiele gegen Peru und Belgien absolviert. Dabei ging es vor allem um einen Neustart für die DFB-Elf nach der missglückten Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr in Katar, bei welcher man nach dem Desaster 2018 in Russland das erste Mal in Verbandsgeschichte bei zwei Weltmeisterschaften in Folge die Gruppenphase nicht überstehen konnte. Während nun alle anderen europäischen Nationen tief in den Qualifikationen für die Europameisterschaft 2024 verwickelt sind, ist Deutschland als Gastgebernation automatisch qualifiziert und wird die Zeit nutzen, um rechtzeitig zur Heim-EM wieder in Form zu kommen.

Dank Füllkrug gelingt Neuanfang gegen Peru

Nachdem sich viele deutsche Fans nach den letzten beiden enttäuschenden Turnierergebnissen von der Nationalmannschaft abgewandt hatten und die DFB-Elf immer weniger Unterstützung aufgrund von fehlender Leistung auf dem Platz bekam, gelang nun beim Neustart nach der WM 2022 in Katar ein 2:0 Sieg gegen Peru. Beide Tore für Deutschland schoss dabei der 30-jährige Stürmer des SV Werder Bremen, Niclas Füllkrug. Durch seine überragenden Leistungen in dieser Bundesligasaison, in welcher er momentan mit 15 Treffern der beste Torschütze der höchsten deutschen Spielklasse ist, hatte sich Füllkrug rechtzeitig für die WM im vergangenen Jahr beworben und wurde von Bundestrainer Hansi Flick für sein erstes Turnier mit der deutschen Nationalmannschaft gleich mit in den Kader genommen. Am Ende erhielt der Stürmer jedoch nur eine kleine Rolle und schaffte es dennoch, mit zwei Treffern der beste Torschütze für Deutschland bei der Weltmeisterschaft zu sein. Nun hat er im Testspiel gegen Peru erneut zugeschlagen und mit seinen Treffern in der 12. und in der 33. Minute den Sieg für Deutschland vor heimischen Publikum in der Mainzer „Mewa Arena“ gesichert.

Allerdings gab es nach dem Sieg vor etwa 25.000 Zuschauern auch schlechte Neuigkeiten, denn für das zweite Testspiel gegen Belgien musste man dann auf Kai Havertz (Grippaler Infekt) und auf Nico Schlotterbeck (Muskelprobleme) verzichten.

Debakel verhindert, dennoch bleiben viele Fragen

Ganz anders als im ersten Testspiel gegen Peru hatte die Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick gegen die belgische Nationalmannschaft, die seit der für die Belgier ebenfalls enttäuschende WM vom deutschen Trainer Domenico Tedesco trainiert wird, keine Chance und ließ sich besonders in der ersten halben Stunde von den „Red Devils“ bloßstellen. So betitelte zum Beispiel der deutsche TV-Experte und ehemalige Weltfußballer sowie Weltmeister von 1990, Lothar Matthäus, die Anfangsphase der Begegnung als „Komplettversagen“. Denn bereits nach zehn Minuten stand es im Kölner „RheinEnergieStadion“ 0:2 nach Toren von Yannick Carrasco (6‘) und Romelu Lukaku (9‘). Kurz vor dem Halbzeitpfiff war es dann erneut Niclas Füllkrug, der die deutsche Mannschaft zurück in das Spiel brachte, als er durch enormen Einsatz im Kopfballduell gegen Romelu Lukaku einen Elfmeter gepfiffen bekam, den er selbst dann souverän zum Anschlusstreffer verwandeln konnte. Das Aushängeschild blieb, trotz des vermeintlich knappen 1:2 Halbzeitstandes, jedoch die desaströse Defensivleistung der DFB-Elf, die in der ersten Halbzeit wesentlich mehr Tore hätte kassieren können.

Im zweiten Spielabschnitt wachten die deutschen Nationalspieler dann endlich auf und erkämpften sich Möglichkeiten, um den Ausgleich zu erzielen. Besonders die Einwechslung vom, in dieser Saison bei Borussia Dortmund brillierenden, Emre Can veränderte das Spiel positiv und plötzlich hatte die DFB-Elf die Kontrolle über das Mittelfeld, wodurch es einfacher für die Schützlinge von Hansi Flick wurde, offensiven Druck zu generieren. Obwohl Deutschland in der zweiten Hälfte wesentlich besser auftrat, war es erneut die Defensive, die einen Konter der Belgier zuließ. Arsenal-Neuzugang Leandro Trossard konnte in der 78. Minute mit seinem enormen Tempo die deutsche Abwehr überlaufen und für den belgischen Kapitän Kevin De Bruyne auflegen, welcher die Führung seiner Mannschaft auf zwei Tore ausbauen konnte. Die DFB-Elf war zwar bereits geschlagen, jedoch gab es am Ende für die 42.910 Zuschauer in Köln doch noch ein Highlight, als Serge Gnabry nach Vorarbeit der eingewechselten Nationalelf-Debütanten Mergim Berisha und Kevin Schade den Anschlusstreffer in der 87. Minute zum Endstand von 2:3 aus deutscher Sicht erzielen konnte.


France Ol. - Spain Ol.