In der ersten Finalissima der Geschichte des Frauenfußballs konnte sich England gegen Brasilien nach einem 1:1 nach regulärer Spielzeit im Elfmeterschießen durchsetzen. Die Finalissima steht im Zeichen der Zusammenarbeit zwischen dem europäischen Fußballverband UEFA und dem südamerikanischen Fußballverband CONMEBOL, denn in dem Format spielen die Siegerinnen der Europameisterschaft gegen die Siegerinnen der Copa América. Im Männerfußball gab es das Format bereits vorher, damals noch als „Artemio Franchi Cup“ bekannt, und wurde im Jahr 2022 erstmalig nach 29 Jahren wieder ausgetragen. Bei den Männern war es der Copa América Sieger Argentinien, der am Ende triumphieren konnte, bei den Frauen konnten die Engländerinnen den ersten Titel für die UEFA im 21. Jahrhundert sichern.

Spannendes Spiel wird im Elfmeterschießen entschieden

Die Finalissima 2023 stand ganz im Zeichen „Geschichte wiederholt sich“, denn wie das Finale der Europameisterschaft der Frauen 2022 wurde auch die diesjährige Finalissima, sowie die letztjährige Finalissima der Männer, im ausverkauften Londoner Wembley-Stadion ausgetragen. Außerdem war es, wie bereits beim EM-Finale im Juli 2022, Chloe Kelly, die am Ende die Matchwinnerin war. Die 25-jährige Stürmerin der „Lionesses“ behielt im Elfmeterschießen die Nerven und verwandelte den entscheidenden Elfmeter, um ihrer Mannschaft den Titel zu sichern.

Die 83 132 Zuschauer in der englischen Hauptstadt London sahen eine offensive Anfangsphase der Gastgeberinnen, wofür sich die Engländerinnen dann in der 23. Minute auch belohnen konnten, als die 23-jährige Ella Ann Toone den Führungstreffer erzielen konnte. Die Mannschaft der niederländischen Trainerin Sarina Wiegman konnte ihre Führung etwa sieben Minuten später beinahe ausbauen, allerdings wurde der Treffer von Lauren James aufgrund einer Abseitsstellung nach VAR-Überprüfung aberkannt. Die englischen Spielerinnen scheiterten nicht nur am VAR, sondern auch an Lele, der Torhüterin der „Selecao“. Sowohl Lauren Hemp als auch Alessia Russo konnten die 28-jährige Torhüterin nicht bezwingen und somit ging es mit dem Spielstand von 1:0 für England in die Halbzeitpause.

Die zweite Spielhälfte war dann das Spiegelbild der ersten Hälfte, nur auf der anderen Seite, denn die Brasilianerinnen dominierten die zweite Halbzeit und traten offensiv auf. Allerdings brillierte auch auf der englischen Seite die Torhüterin Mary Earps einige Male und konnte zunächst einen Ausgleich verhindern. Umso bitterer kam für die Engländerinnen dann der Treffer Brasiliens zum 1:1 durch Andressa in der Nachspielzeit. Die „Selecao“ belohnte sich mit dem Ausgleich für den offensiven Druck, den sie im zweiten Spielabschnitt generieren konnten. Damit stand fest, dass die Entscheidung in der Finalissima 2023 im Elfmeterschießen fallen würde, denn in diesem Format gibt es keine Verlängerung.

Während mit Georgia Stanway (England) und Adriana (Brasilien) die ersten Schützinnen beider Nationen treffen konnten, scheiterte sowohl Torschützin Ella Toone (England) und Tamires (Brasilien) an der jeweiligen gegnerischen Torhüterin. Nachdem sowohl Rachel Daly als auch Alex Greenwood auf englischer Seite ihre Elfmeter verwandeln konnte und weiterhin Rafaelle Souza für die Brasilianerinnen die englische Torhüterin Mary Earps nicht bezwingen konnte, hatte Chloe Kelly den Titelgewinn auf dem Fuß. Die Stürmerin von Manchester City konnte den entscheidenden Elfmeter souverän verwandeln und damit die Finalissima 2023 zugunsten der „Lionesses“ entscheiden.


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