Nach fast vier Jahrzehnten kehrt der Afrika-Cup in diesem Jahr wieder zurück in die Elfenbeinküste. Offiziell unter dem Namen Afrika-Cup 2023 findet das Turnier, aufgrund der im Sommer herrschenden klimatischen Bedingungen im Gastgeberland, vom 13. Januar bis zum 11. Februar 2024 in sechs Stadien rund um die Elfenbeinküste statt. Nun ist eine fulminante Gruppenphase mit vielen Überraschungen vorbei und es lässt sich gespannt Richtung Playoffs blicken. Am 11. Februar steht dann im “Alassane Ouattara Stadium” das Endspiel an, bei welchem der diesjährige Afrikameister gekrönt wird. 

Riesenüberraschung in der Gruppe A 

In der Gruppe A kam es zu der Überraschung schlechthin. Mit Äquatorialguinea hatte vor dem Turnier keiner gerechnet, zumindest nicht als Gruppensieger in einer Gruppe mit den Gastgebern von der Elfenbeinküste und dem dreimaligen Afrikameister Nigeria. Genau das gelang den Underdogs aus Äquatorialguinea jedoch. Zunächst gab es gegen Nigeria ein unerwartetes Unentschieden, woraufhin auf einen souveränen 4:2 Sieg gegen Guinea-Bissau das sensationelle Gruppenfinish folgte. Mit 4:0 fegten die Zentralafrikaner die Gastgebernation weg und sicherten sich entgegen allen Prognosen den Gruppensieg. Für die Elfenbeinküste ist das Heimturnier dennoch nicht vorbei, denn über das Ranking der besten Gruppendritten konnte man sich gerade noch so einen Platz im Achtelfinale gegen den amtierenden Titelträger Senegal erkämpfen.  

Die Senegalesen marschierten durch ihre Gruppe und holten sich mit der maximalen Punkteausbeute den Gruppensieg. Unter anderem bezwang die Mannschaft um Superstar Sadio Mané dabei die Kameruner, welche 2017 Afrikameister wurden. Mit acht erzielten Toren und gerade einmal einem Gegentor geht Senegal als Topfavorit auf den Titelgewinn in die bevorstehende K.O.-Phase. 

Nordafrikanische Mannschaften ungewöhnlich schwach 

Eigentlich beheimatet die nordafrikanische Region einige der besten afrikanischen Fußballnationen, allerdings war das Auftreten der Nordafrikaner in diesem Jahr mit der Ausnahme von Marokko schwächer als gewöhnlich. Die ägyptischen “Pharaonen” hatten in der Gruppe B mit schwachen Leistungen sowie einer Verletzung vom Kapitän Mohamed Salah zu kämpfen, weshalb es am Ende nur für Platz zwei hinter Kap Verde reichte. Auch um den zweiten Platz und damit verbundene direkte Achtelfinalticket mussten die Ägypter kämpfen, denn Ghana beendete die Gruppenphase mit nur einem Punkte weniger, schied jedoch am Ende aus. Vor dem Turnier rechneten die Experten fest mit einem Gruppensieg der ägyptischen Mannschaft, denn Ägypten ist mit sieben Turniertiteln Rekordafrikameister und seit Jahren regelmäßiger Finalteilnehmer. Der Finaleinzug ist natürlich weiterhin in greifbarer Nähe, doch für dieses Ziel werden die Ägypter einige Herausforderungen auf dem Weg ins Endspiel meistern müssen. Im Achtelfinale wartet mit der Demokratischen Republik Kongo ein vermeintlich machbarer Gegner. 

Auch bei den anderen nordafrikanischen Teams lief es alles andere als rund. Tunesien und Algerien, beides ehemalige Afrikameister, scheiden als Gruppenletzter völlig überraschend aus. Die Enttäuschung war den tunesischen und algerischen Fußballern sichtlich anzusehen, denn solch eine Blamage gab es für die Nordafrikaner seit langem nicht mehr beim Afrika-Cup. Einziger Lichtblick aus nordafrikanischer Sicht waren die Marokkaner. Entsprechend der enorm positiven Entwicklung des marokkanischen Fußballs in den vergangenen Jahren spielten die “Atlas Löwen” auch beim diesjährigen Afrika-Cup souverän und sicherten sich ohne große Probleme den Gruppensieg. Nach dem sensationellen Halbfinaleinzug bei der Weltmeisterschaft 2022 sind die Marokkaner hungrig auf Titel. Den letzten und bisher einzigen Titel beim Afrika-Cup gab es für Marokko 1976. Der Weg in das Endspiel ist geebnet, im Achtelfinale gegen Südafrika und entweder im Viertel-, oder im Halbfinale vermutlich gegen den dreimaligen Afrikameister Nigeria. 

Gruppenergebnisse 

Gruppe A: 

1. Äquatorialguinea (7 Punkte)
2. Nigeria (7 Punkte)
3. Elfenbeinküste (3 Punkte)
4. Guinea-Bissau (0 Punkte) 

Gruppe B: 

1. Kap Verde (7 Punkte)
2. Ägypten (3 Punkte)
3. Ghana (2 Punkte)
4. Mosambik (2 Punkte) 

Gruppe C: 

1. Senegal (9 Punkte)
2. Kamerun (4 Punkte)
3. Guinea (4 Punkte)
4. Gambia (0 Punkte) 

Gruppe D: 

1. Angola (7 Punkte)
2. Burkina Faso (4 Punkte)
3. Mauretanien (3 Punkte)
4. Algerien (2 Punkte) 

Gruppe E: 

1. Mali (5 Punkte)
2. Südafrika (4 Punkte)
3. Namibia (4 Punkte)
4. Tunesien (2 Punkte) 

Gruppe F: 

1. Marokko (7 Punkte)
2. DR Kongo (3 Punkte)
3. Sambia (2 Punkte)
4. Tansania (2 Punkte) 

Achtelfinalpaarungen 

Nigeria – Kamerun
Angola – Namibia
Kap Verde – Mauretanien
Marokko – Südafrika
Mali – Burkina Faso
Senegal – Elfenbeinküste
Ägypten – DR Kongo
Äquatorialguinea – Guinea