Deutschland zählt sowohl im Männer- als auch im Frauenfußball zu den erfolgreichsten Nationen bei Fußball-Weltmeisterschaften.
Die deutsche Männer-Nationalmannschaft hat bisher viermal den Weltmeistertitel gewonnen und ist damit nach Brasilien (fünf Titel) eine der erfolgreichsten Mannschaften der WM-Geschichte. 1954 gelang das Wunder von Bern. Deutschland gewann unter Trainer Sepp Herberger das WM-Finale gegen den haushohen Favoriten Ungarn mit 3:2. Dieser Sieg gilt als ein entscheidendes Ereignis für das Nachkriegsdeutschland. 1974 holte Deutschland den WM-Titel im eigenen Land. Als Gastgeber der Fußball-WM besiegte die Mannschaft um Franz Beckenbauer im Finale die favorisierten Niederlande mit 2:1. 1990 folgte der dritte Stern. Unter Teamchef Franz Beckenbauer holte Deutschland in Italien seinen dritten WM-Titel, indem es Argentinien im Finale mit 1:0 besiegte. 2014 gelang der WM-Sieg in Rio. In Brasilien sicherte sich die Mannschaft unter Joachim Löw den vierten Titel. Im Finale wurde Argentinien in der Verlängerung durch ein Tor von Mario Götze mit 1:0 besiegt.
Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat die Fußball-Weltmeisterschaft zweimal gewonnen und ist damit die zweiterfolgreichste Mannschaft nach den USA (vier Titel). 2003 gewann Deutschland die WM in den USA mit dem Golden Goal. Unter Bundestrainerin Tina Theune holte Deutschland den ersten WM-Titel. Im Finale in den USA wurde Schweden in der Verlängerung durch ein Golden Goal von Nia Künzer besiegt. 2007 gelang die Titelverteidigung ohne Gegentor. Als erste Mannschaft in der Geschichte der Frauen-WM gelang Deutschland die Titelverteidigung. Unter der neuen Bundestrainerin Silvia Neid gewann das Team das Turnier in China und blieb dabei ohne einziges Gegentor.
Deutschlands Frauen-Nationalmannschaft bei der Fußball-WM
Fußball-WM 1991 in China – 4. Platz
Die erste offizielle FIFA Frauen-Weltmeisterschaft in China war eine Premiere für alle, und das deutsche Team reiste mit dem Ziel an, sich auf der Weltbühne zu beweisen. Das Team, trainiert von Gero Bisanz, startete mit einem überzeugenden 4:0-Sieg gegen Nigeria. Dabei schrieb Silvia Neid mit dem ersten deutschen WM-Tor Geschichte, bevor Heidi Mohr und Gudrun Gottschlich die weiteren Treffer beisteuerten. Im zweiten Gruppenspiel gab es ein 2:0 gegen Taiwan (Torschützinnen Heidi Mohr und Silvia Neid), bevor man Italien mit einem 2:0 besiegte (Heidi Mohr, Petra Damm). Das Viertelfinale gegen Dänemark wurde zu einem echten Krimi, der erst in der Verlängerung durch ein Tor von Heidi Mohr mit 2:1 entschieden wurde. Im Halbfinale traf man auf die übermächtigen USA, die das Spiel mit 5:2 für sich entschieden. Die deutschen Tore erzielten Heidi Mohr und Bettina Wiegmann. Im Spiel um Platz drei unterlag Deutschland dem starken Team aus Schweden mit 0:4 und schloss das Turnier als Vierter ab.
Fußball-WM 1995 in Schweden – Vizeweltmeister
Bei der zweiten WM-Teilnahme in Schweden zeigte sich das deutsche Team deutlich verbessert und strebte nach mehr. Das Turnier begann mit einem knappen 1:0-Sieg gegen Japan, erzielt durch ein Kopfballtor von Kapitänin Silvia Neid. Die einzige Vorrundenniederlage in der deutschen WM-Geschichte folgte gegen Schweden (2:3), obwohl man zwischenzeitlich in Führung ging. Die deutschen Tore schossen Maren Meinert und Bettina Wiegmann. Das Team erholte sich jedoch schnell und schlug Brasilien in einem furiosen Spiel mit 6:1. Torschützinnen waren Bettina Wiegmann (2), Martina Voss, Heidi Mohr, Birgit Prinz und Ursula Lohn. Im Viertelfinale gegen England gab es einen souveränen 3:0-Sieg (Maren Meinert, Martina Voss, Bettina Wiegmann), der den Weg ins Halbfinale ebnete. Dort besiegte man China mit 1:0 (Bettina Wiegmann). Im Finale traf Deutschland auf Norwegen. Trotz aller Bemühungen unterlag das Team mit 0:2 und beendete das Turnier als Vizeweltmeister. Bettina Wiegmann war mit drei Toren die erfolgreichste Torschützin für Deutschland.
Fußball-WM 1999 in den USA – Viertelfinale
Die Weltmeisterschaft 1999 in den USA brach alle Zuschauerrekorde. Deutschland startete in die Gruppenphase mit einem 1:1-Unentschieden gegen Italien, den deutschen Treffer erzielte Bettina Wiegmann per Elfmeter. Danach folgte ein Schützenfest: Beim 6:0-Sieg über Mexiko traf Inka Grings dreimal, die weiteren Tore schossen Sandra Smisek, Renate Lingor und Ariane Hingst. Im letzten Gruppenspiel gegen Brasilien gab es ein spektakuläres 3:3. Die deutschen Torschützinnen waren Birgit Prinz, Bettina Wiegmann und Steffi Jones. Das Unentschieden kostete den Gruppensieg, und Deutschland traf im Viertelfinale auf den Gastgeber und späteren Turniersieger, die USA. In einem spannenden Spiel, in dem Deutschland lange mithalten konnte, musste man sich am Ende mit 2:3 geschlagen geben. Die beiden Tore erzielte Bettina Wiegmann.
Fußball-WM 2003 in den USA – Weltmeister
Unter der neuen Bundestrainerin Tina Theune-Meyer trat Deutschland 2003 mit dem Ziel an, den ersten WM-Titel zu holen. Das Turnier startete mit einem überzeugenden 4:1-Sieg über Kanada, die Tore schossen Bettina Wiegmann, Steffi Jones, Birgit Prinz und Kerstin Garefrekes. Im zweiten Gruppenspiel gab es ein knappes 1:0 gegen Japan durch einen Treffer von Birgit Prinz, die sich in diesem Turnier zur unumstrittenen Anführerin aufschwang. Ein 3:0-Sieg über Argentinien (Maren Meinert, Bettina Wiegmann, Birgit Prinz) sicherte den Gruppensieg. Im Viertelfinale schlug man Russland souverän mit 7:1. Martina Müller (2), Birgit Prinz (2), Maren Meinert, Sandra Minnert und Kerstin Garefrekes trugen sich in die Torschützenliste ein. Auch das Halbfinale gegen die USA war eine Machtdemonstration: Kerstin Garefrekes, Maren Meinert und Birgit Prinz sorgten für einen 3:0-Sieg. Im Finale in Carson, Kalifornien, traf man auf Schweden. Das Spiel war ein echtes Drama, das erst in der Verlängerung durch ein Golden Goal von Nia Künzer zum 2:1 entschieden wurde. Das erste Tor für Deutschland schoss Maren Meinert. Birgit Prinz wurde mit 7 Toren Torschützenkönigin des Turniers.
Fußball-WM 2007 in China – Weltmeister
Als Titelverteidiger und amtierender Europameister reiste die Mannschaft von Silvia Neid mit großen Ambitionen nach China. Das erste Gruppenspiel gegen Argentinien war ein historischer Moment: Deutschland gewann mit 11:0, dem höchsten Sieg in der WM-Geschichte. Kerstin Garefrekes (2), Birgit Prinz (2), Sandra Smisek (3), Renate Lingor, Annike Krahn, Martina Müller und Sandra Minnert waren die Torschützinnen. Die folgenden Spiele gegen England (0:0) und Japan (2:0) (Tore: Kerstin Garefrekes, Martina Müller) brachten den Gruppensieg. Im Viertelfinale wartete Nordkorea, das mit 3:0 besiegt wurde (Tore: Kerstin Garefrekes, Renate Lingor, Annike Krahn). Auch das Halbfinale gegen Norwegen endete 3:0, mit Toren von Kerstin Stegemann und Martina Müller sowie einem Eigentor der Norwegerinnen. Deutschland erreichte das Finale mit der beeindruckenden Bilanz von 19:0 Toren. Im Endspiel gegen Brasilien, die mit der Ausnahmespielerin Marta angetreten waren, behielt die deutsche Mannschaft die Nerven. Birgit Prinz und Simone Laudehr sorgten mit ihren Toren für einen 2:0-Sieg und die erfolgreiche Titelverteidigung. Erstmals in der WM-Geschichte blieb eine Mannschaft über das gesamte Turnier ohne Gegentor.
Fußball-WM 2011 in Deutschland – Viertelfinale
Die Erwartungen an das Heim-Turnier in Deutschland waren riesig. Die deutsche Mannschaft startete stark und gewann die Gruppe mit drei Siegen. Zum Auftakt gab es einen 2:1-Sieg über Kanada, beide Tore schoss Kerstin Garefrekes. Gegen Nigeria wurde mit 1:0 gewonnen, Torschützin war Simone Laudehr. Das letzte Gruppenspiel gegen Frankreich wurde mit 4:2 entschieden. Inka Grings (2), Célia Okoyino da Mbabi und Kerstin Garefrekes trafen für Deutschland. Im Viertelfinale traf man auf Japan. Nach einem engen und hart umkämpften Spiel musste man sich den Japanerinnen nach Verlängerung mit 0:1 geschlagen geben. Das frühe Ausscheiden war eine bittere Enttäuschung für Spielerinnen und Fans, besonders weil man als amtierender Weltmeister im eigenen Land antrat.
Fußball-WM 2015 in Kanada – 4. Platz
Nach der Enttäuschung von 2011 strebte das deutsche Team in Kanada eine Wiedergutmachung an. Das Turnier begann furios mit einem 10:0-Sieg über die Elfenbeinküste. Célia Šašić und Anja Mittag erzielten jeweils einen Hattrick. Die weiteren Tore schossen Simone Laudehr, Alexandra Popp, Melanie Leupolz und Dzenifer Marozsán. Gegen Norwegen gab es ein 1:1, den deutschen Treffer erzielte Anja Mittag. Das letzte Gruppenspiel gegen Thailand wurde mit 4:0 gewonnen (Melanie Leupolz, Lena Petermann (2), Sara Däbritz). Im Achtelfinale besiegte man Schweden mit 4:1. Anja Mittag, Célia Šašić, Simone Laudehr und Dzsenifer Marozsán trugen sich in die Torschützenliste ein. Das Viertelfinale gegen Frankreich war ein hoch spannendes Spiel, das im Elfmeterschießen zu Gunsten von Deutschland entschieden wurde. Zuvor hatte Célia Šašić mit ihrem Tor zum 1:1 ausgeglichen. Im Halbfinale traf man erneut auf die USA und verlor mit 0:2. Das Spiel um Platz drei gegen England ging in der Verlängerung verloren. Célia Šašić wurde mit sechs Toren Torschützenkönigin des Turniers.
Fußball-WM 2019 in Frankreich – Viertelfinale
Das deutsche Team, das sich in einem Umbruch befand, startete vielversprechend in die Fußball-WM in Frankreich. Nach einem 1:0-Auftaktsieg über China, bei dem Giulia Gwinn das entscheidende Tor schoss, folgte ein überzeugendes 1:0 gegen Spanien (Tor: Sara Däbritz). Mit dem 4:0-Sieg über Südafrika sicherte man sich den Gruppensieg. Melanie Leupolz, Sara Däbritz, Alexandra Popp und Lina Magull waren die Torschützinnen. Im Achtelfinale wurde Nigeria mit 3:0 besiegt (Tore: Alexandra Popp, Sara Däbritz, Lea Schüller). Im Viertelfinale wartete Schweden, gegen das man früh in Führung ging. Lina Magull traf bereits in der 16. Minute. Doch Schweden drehte das Spiel und gewann am Ende mit 2:1. Das Ausscheiden war nicht nur eine Enttäuschung, sondern bedeutete auch, dass Deutschland erstmals seit 2003 die Qualifikation für die Olympischen Spiele verpasste.
Fußball-WM 2023 in Australien & Neuseeland – Gruppenphase
Die Weltmeisterschaft 2023 begann für Deutschland mit einem glanzvollen 6:0-Sieg über Marokko. Alexandra Popp erzielte zwei Tore, die weiteren Treffer kamen von Klara Bühl, Lea Schüller, Lena Oberdorf und Svenja Huth. Die zweite Partie gegen Kolumbien war jedoch eine Überraschung. Nach dem Führungstor von Alexandra Popp drehte Kolumbien das Spiel und gewann mit 2:1. Das letzte Gruppenspiel gegen Südkorea musste gewonnen werden, um das Weiterkommen zu sichern. Alexandra Popp erzielte auch in diesem Spiel das einzige deutsche Tor, das 1:1-Unentschieden reichte jedoch nicht. Zum ersten Mal in der Geschichte der Frauen-Weltmeisterschaft schied Deutschland in der Gruppenphase aus. Das frühe Aus war ein Schock für den deutschen Frauenfußball.
Deutschlands Männer-Nationalmannschaft bei der Fußballweltmeisterschaft
Fußball-WM 1934 in Italien – 3. Platz
Die deutsche Nationalmannschaft, unter Trainer Otto Nerz, nahm zum ersten Mal an einer Weltmeisterschaft teil. In der ersten K.o.-Runde, damals das Achtelfinale, besiegte Deutschland Belgien mit 5:2. Die Tore für Deutschland erzielten Stanislaus Kobierski (2), Otto Siffling (2) und Edmund Conen. Im Viertelfinale gelang ein 2:1-Sieg über Schweden, bei dem Karl Hohmann beide Treffer beisteuerte. Im Halbfinale traf man auf die Tschechoslowakei und verlor mit 1:3, den deutschen Ehrentreffer schoss Rudolf Noack. Im Spiel um Platz 3 triumphierte man jedoch mit einem 3:2-Sieg über den Nachbarn Österreich. Ernst Lehner traf zweimal, den dritten Treffer schoss Edmund Conen.
Fußball-WM 1938 in Frankreich – Achtelfinale
Die Weltmeisterschaft 1938 war für die deutsche Mannschaft eine große Enttäuschung. Im Rahmen des Anschlusses Österreichs spielte die Mannschaft in einer unharmonischen „gesamtdeutschen“ Aufstellung. Im ersten Spiel gegen die Schweiz kam man nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Den deutschen Treffer schoss Hermann Neuberger. Da es noch kein Elfmeterschießen gab, kam es zu einem Wiederholungsspiel. In diesem verlor Deutschland überraschend mit 2:4 und schied somit bereits in der ersten Runde aus. Die deutschen Tore erzielten Wilhelm Hahnemann (2).
Fußball-WM 1954 in der Schweiz – Weltmeister
Das „Wunder von Bern“ ist eines der wichtigsten Kapitel in der deutschen Sportgeschichte. Unter der Leitung von Trainer Sepp Herberger reiste das Team als Außenseiter in die Schweiz. Nach einem 4:1-Sieg im Auftaktspiel gegen die Türkei (Torschützen: Hans Schäfer, Bernhard Klodt, Ottmar Walter, Max Morlock), folgte eine schmerzliche 3:8-Niederlage gegen Ungarn. Die deutschen Torschützen waren Alfred Pfaff, Richard Herrmann und Helmut Rahn. Im Entscheidungsspiel gegen die Türkei revanchierte man sich mit einem klaren 7:2-Sieg. Ottmar Walter, Max Morlock (3), Hans Schäfer und Fritz Walter (2) trafen. Im Viertelfinale besiegte man Jugoslawien mit 2:0 (Hans Schäfer, Fritz Walter). Im Halbfinale traf man erneut auf Österreich und siegte souverän mit 6:1. Die Torschützen waren Max Morlock (2), Fritz Walter (2), Hans Schäfer und Ottmar Walter. Das Finale gegen Ungarn, die in 32 Spielen ungeschlagen waren, ging als „Wunder von Bern“ in die Geschichte ein. Deutschland drehte das Spiel nach einem 0:2-Rückstand. Max Morlock und zweimal Helmut Rahn sorgten für den 3:2-Sieg und den ersten WM-Titel.
Fußball-WM 1958 in Schweden – 4. Platz
Als Titelverteidiger startete Deutschland in Schweden. Nach einem 2:2 gegen Argentinien (Helmut Rahn (2)), folgten zwei Unentschieden gegen die Tschechoslowakei (2:2, Helmut Rahn, Uwe Seeler) und Nordirland (2:2, Helmut Rahn, Uwe Seeler). Im Viertelfinale wurde Jugoslawien mit 1:0 besiegt, Torschütze war Helmut Rahn. Im Halbfinale kam es zur Revanche gegen den Gastgeber Schweden. Trotz einer 1:0-Führung durch Hans Schäfer verlor Deutschland am Ende mit 1:3. Im Spiel um Platz 3 unterlag Deutschland gegen Frankreich mit 3:6, Helmut Rahn, Karl-Heinz Schnellinger und Uwe Seeler trafen.
Fußball-WM 1962 in Chile – Viertelfinale
Das deutsche Team startete mit einem 0:0 gegen Italien in das Turnier. Danach folgte ein 2:1-Sieg gegen die Schweiz (Albert Brülls, Uwe Seeler) und ein 2:0 gegen Chile (Horst Szymaniak, Uwe Seeler). Im Viertelfinale traf man auf Jugoslawien. Trotz vieler guter Chancen scheiterte die deutsche Mannschaft am starken jugoslawischen Torwart und verlor mit 0:1, was das Ende des Turniers bedeutete.
Fußball-WM 1966 in England – Vizeweltmeister
Unter der Leitung von Helmut Schön reiste Deutschland nach England. Mit einem überragenden Franz Beckenbauer im Mittelfeld spielte man sich bis ins Finale vor. Nach einem 5:0-Sieg gegen die Schweiz (Helmut Haller (2), Franz Beckenbauer (2), Uwe Seeler) folgte ein 0:0 gegen Argentinien. Das letzte Gruppenspiel gegen Spanien wurde mit 2:1 gewonnen, Lothar Emmerich und Uwe Seeler trafen. Im Viertelfinale besiegte man Uruguay mit 4:0 (Helmut Haller, Franz Beckenbauer, Wolfgang Overath, Lothar Emmerich). Im Halbfinale gelang ein 2:1-Sieg über die Sowjetunion (Helmut Haller, Franz Beckenbauer). Im legendären Wembley-Finale gegen Gastgeber England verlor Deutschland in der Verlängerung mit 2:4. Die Tore für Deutschland erzielten Helmut Haller und Wolfgang Weber.
Fußball-WM 1970 in Mexiko – 3. Platz
Die WM in Mexiko gilt als eines der emotionalsten Turniere. Deutschland besiegte Marokko mit 2:1 (Seeler, Müller), Bulgarien mit 5:2 (Müller (3), Libuda, Seeler) und Peru mit 3:1 (Müller (3)). Im Viertelfinale folgte die Revanche gegen England. Nach einem 0:2-Rückstand gelang die Aufholjagd. Franz Beckenbauer und Uwe Seeler glichen aus, bevor Gerd Müller in der Verlängerung zum 3:2 traf. Das Halbfinale gegen Italien ging als „Jahrhundertspiel“ in die Geschichte ein. In der Verlängerung fielen fünf Tore, doch Deutschland verlor mit 3:4. Die deutschen Torschützen waren Karl-Heinz Schnellinger, Gerd Müller (2). Im Spiel um Platz 3 gewann Deutschland mit 1:0 gegen Uruguay, Torschütze war Wolfgang Overath. Gerd Müller wurde mit 10 Toren Torschützenkönig.
Fußball-WM 1974 in Deutschland – Weltmeister
Die WM im eigenen Land begann für das Team von Helmut Schön holprig. Nach einem 1:0-Sieg gegen Chile (Paul Breitner) und einem 3:0 gegen Australien (Wolfgang Overath, Jürgen Grabowski, Gerd Müller) folgte die historische 0:1-Niederlage gegen die DDR. Dennoch qualifizierte sich Deutschland für die Finalrunde. Dort besiegte man Jugoslawien mit 2:0 (Paul Breitner, Gerd Müller) und Schweden mit 4:2 (Wolfgang Overath, Rainer Bonhof, Jürgen Grabowski, Gerd Müller). Das Spiel gegen Polen wurde durch ein Tor von Gerd Müller mit 1:0 gewonnen. Im Finale traf man auf die übermächtigen Niederlande mit Superstar Johan Cruyff. Nach einem 0:1-Rückstand durch einen Elfmeter, drehte Deutschland das Spiel. Paul Breitner glich per Elfmeter aus, und kurz vor der Pause erzielte Gerd Müller das entscheidende 2:1.
Fußball-WM 1978 in Argentinien – 2. Finalrunde
Die WM in Argentinien war eine herbe Enttäuschung für den amtierenden Weltmeister. Deutschland schaffte es nur in die zweite Finalrunde. Nach einem 0:0 gegen Polen, einem 6:0 gegen Mexiko (Dieter Müller, Hans Krankl, Karl-Heinz Rummenigge, Bernd Hölzenbein und Heinz Flohe) und einem 0:0 gegen Tunesien ging es in die Zwischenrunde. Dort besiegte man die Niederlande (2:2, Rüdiger Abramczik, Bernd Hölzenbein), verlor aber gegen Italien (0:1) und Österreich mit 2:3. In der „Schmach von Córdoba“ traf Karl-Heinz Rummenigge zweimal. Das Turnier endete vorzeitig.
Fußball-WM 1982 in Spanien – Vizeweltmeister
Nach einer katastrophalen 1:2-Auftaktniederlage gegen Algerien, bei der nur Karl-Heinz Rummenigge traf, schaffte Deutschland die Wende. Ein 4:1-Sieg über Chile (Karl-Heinz Rummenigge (3), Pierre Littbarski) und ein skandalöses 1:0 gegen Österreich (Horst Hrubesch) reichten für die nächste Runde. In der Zwischenrunde siegte man 2:1 gegen England (Paul Breitner, Klaus Fischer) und spielte 0:0 gegen Spanien. Im legendären Halbfinale gegen Frankreich kam es zur „Nacht von Sevilla“. Nach einem 1:3-Rückstand in der Verlängerung durch Tore von Karl-Heinz Rummenigge und Klaus Fischer gelang der Ausgleich. Im Elfmeterschießen siegte Deutschland. Im Finale unterlag man jedoch Italien mit 1:3. Den deutschen Ehrentreffer schoss Paul Breitner.
Fußball-WM 1986 in Mexiko – Vizeweltmeister
Unter dem neuen Teamchef Franz Beckenbauer startete Deutschland schwach in die WM. Ein 1:1 gegen Uruguay (Klaus Allofs), ein 2:1-Sieg gegen Schottland (Rudi Völler, Klaus Allofs) und ein 0:2 gegen Dänemark sicherten den Einzug ins Achtelfinale. Dort gewann man 1:0 gegen Marokko (Lothar Matthäus). Im Viertelfinale besiegte man den Gastgeber Mexiko im Elfmeterschießen mit 4:1, nachdem es 0:0 gestanden hatte. Im Halbfinale gelang ein 2:0-Sieg über Frankreich (Andreas Brehme, Rudi Völler). Im Finale gegen Argentinien lag Deutschland 0:2 zurück, ehe Karl-Heinz Rummenigge und Rudi Völler ausglichen. Doch ein Tor von Burruchaga kurz vor Schluss besiegelte die 2:3-Niederlage.
Fußball-WM 1990 in Italien – Weltmeister
Die WM 1990 in Italien war der krönende Abschluss der Ära Beckenbauer. Nach einem 4:1-Sieg über Jugoslawien (Lothar Matthäus (2), Jürgen Klinsmann, Rudi Völler), einem 5:1 gegen die VAE (Rudi Völler (2), Jürgen Klinsmann, Lothar Matthäus, Uwe Bein) und einem 1:1 gegen Kolumbien (Pierre Littbarski) marschierte das Team durch die Vorrunde. Im Achtelfinale schlug man die Niederlande mit 2:1 (Jürgen Klinsmann, Andreas Brehme). Im Viertelfinale gegen die Tschechoslowakei gab es einen knappen 1:0-Sieg durch einen Elfmeter von Lothar Matthäus. Im Halbfinale gegen England gewann man im Elfmeterschießen, nachdem Andreas Brehme zum 1:1-Ausgleich traf. Im Finale traf Deutschland auf Argentinien, das man mit einem späten Elfmetertor von Andreas Brehme mit 1:0 besiegte und so den dritten WM-Titel gewann.
Fußball-WM 1994 in den USA – Viertelfinale
Als Titelverteidiger reiste Deutschland in die USA. Das Team von Berti Vogts startete mit einem 1:0-Sieg über Bolivien (Jürgen Klinsmann), einem 1:1 gegen Spanien (Jürgen Klinsmann) und einem 3:2 gegen Südkorea (Jürgen Klinsmann (2), Karl-Heinz Riedle). Im Achtelfinale besiegte man Belgien mit 3:2 (Rudi Völler, Jürgen Klinsmann, Karl-Heinz Riedle). Im Viertelfinale wartete Bulgarien, das überraschend aber verdient mit 2:1 gegen Deutschland gewann. Das deutsche Ehrentor erzielte Lothar Matthäus.
Fußball-WM 1998 in Frankreich – Viertelfinale
Die deutsche Mannschaft startete mit einem 2:0-Sieg gegen die USA (Andreas Möller, Jürgen Klinsmann). Danach folgten ein 2:2 gegen Jugoslawien (Michael Tarnat, Oliver Bierhoff) und ein 2:0 gegen Iran (Oliver Bierhoff, Jürgen Klinsmann). Im Achtelfinale besiegte man Mexiko mit 2:1 (Jürgen Klinsmann, Oliver Bierhoff). Im Viertelfinale kam es zur historischen 0:3-Niederlage gegen Kroatien.
Fußball-WM 2002 in Südkorea & Japan – Vizeweltmeister
Unter Trainer Rudi Völler spielte Deutschland ein beeindruckendes Turnier. Man startete mit einem 8:0-Sieg über Saudi-Arabien, bei dem Miroslav Klose einen Hattrick erzielte. Die weiteren Tore schossen Michael Ballack, Carsten Ramelow, Thomas Linke, Miroslav Klose und Oliver Neuville. Nach einem 1:1 gegen Irland (Miroslav Klose) und einem 2:0 gegen Kamerun (Marco Bode, Miroslav Klose) zog man ins Achtelfinale ein. Dort besiegte man Paraguay mit 1:0 (Oliver Neuville). Im Viertelfinale folgte ein 1:0 gegen die USA (Michael Ballack) und im Halbfinale ein 1:0 gegen Südkorea (Michael Ballack). Im Finale unterlag man jedoch Brasilien mit 0:2. Miroslav Klose wurde mit 5 Toren Torschützenkönig des Turniers.
Fußball-WM 2006 in Deutschland – 3. Platz
Das „Sommermärchen“ im eigenen Land begeisterte Millionen von Fans. Unter Trainer Jürgen Klinsmann spielte die Mannschaft einen offensiven und frischen Fußball. Nach einem 4:2 gegen Costa Rica (Miroslav Klose (2), Lukas Podolski, Torsten Frings), einem 1:0 gegen Polen (Oliver Neuville) und einem 3:0 gegen Ecuador (Miroslav Klose (2), Lukas Podolski) wurde man Gruppensieger. Im Achtelfinale besiegte man Schweden mit 2:0 (Lukas Podolski (2)). Im Viertelfinale kam es zum Elfmeterschießen-Krimi gegen Argentinien, das Deutschland gewann. Miroslav Klose traf zuvor zum 1:1-Ausgleich. Im Halbfinale unterlag Deutschland dann aber Italien in der Verlängerung mit 0:2. Im Spiel um Platz 3 besiegte man Portugal mit 3:1 (Bastian Schweinsteiger (2), Petit (Eigentor)). Miroslav Klose wurde mit 5 Toren Torschützenkönig.
Fußball-WM 2010 in Südafrika – 3. Platz
Unter dem neuen Bundestrainer Joachim Löw reiste eine junge deutsche Mannschaft nach Südafrika. Nach einem 4:0-Sieg gegen Australien (Lukas Podolski, Miroslav Klose, Thomas Müller, Cacau), folgte eine überraschende 0:1-Niederlage gegen Serbien. Das letzte Gruppenspiel gegen Ghana wurde mit 1:0 gewonnen (Mesut Özil). Im Achtelfinale gab es einen historischen 4:1-Sieg gegen England. Die deutschen Tore schossen Miroslav Klose, Lukas Podolski und Thomas Müller (2). Im Viertelfinale besiegte man Argentinien mit 4:0 (Thomas Müller, Miroslav Klose (2), Arne Friedrich). Im Halbfinale unterlag Deutschland in einem spannenden Spiel gegen Spanien mit 0:1. Im Spiel um Platz 3 besiegte man Uruguay mit 3:2. Thomas Müller, Marcell Jansen und Sami Khedira trafen. Thomas Müller wurde mit 5 Toren und 3 Vorlagen Torschützenkönig.
Fußball-WM 2014 in Brasilien – Weltmeister
Die WM in Brasilien war der Höhepunkt einer zehnjährigen Entwicklung. Das Team von Jogi Löw startete mit einem beeindruckenden 4:0-Sieg über Portugal, bei dem Thomas Müller einen Hattrick erzielte und Mats Hummels traf. Es folgte ein 2:2 gegen Ghana (Mario Götze, Miroslav Klose) und ein 1:0 gegen die USA (Thomas Müller). Im Achtelfinale besiegte man Algerien in der Verlängerung mit 2:1 (André Schürrle, Mesut Özil). Im Viertelfinale gab es einen knappen 1:0-Sieg gegen Frankreich (Mats Hummels). Im Halbfinale besiegte man Gastgeber Brasilien mit einem historischen 7:1-Sieg. Die deutschen Torschützen waren Thomas Müller, Miroslav Klose, Toni Kroos (2), Sami Khedira und André Schürrle (2). Im Finale gegen Argentinien gewann Deutschland durch ein Tor in der Verlängerung von Mario Götze mit 1:0. Deutschland wurde zum vierten Mal Weltmeister.
Fußball-WM 2018 in Russland – Gruppenphase
Als Titelverteidiger reiste Deutschland nach Russland. Das Turnier begann mit einer schockierenden 0:1-Niederlage gegen Mexiko. Danach folgte ein dramatischer 2:1-Sieg über Schweden (Marco Reus, Toni Kroos). Im letzten Gruppenspiel musste ein Sieg her. Doch Deutschland verlor überraschend mit 0:2 gegen Südkorea und schied zum ersten Mal in der WM-Geschichte bereits in der Gruppenphase aus.
Fußball-WM 2022 in Katar – Gruppenphase
Die WM in Katar war die zweite große Enttäuschung in Folge. Nach der bitteren 1:2-Auftaktniederlage gegen Japan, bei der İlkay Gündoğan traf, stand das Team unter Druck. Gegen Spanien gelang ein 1:1-Unentschieden, den deutschen Treffer schoss Niclas Füllkrug. Im letzten Gruppenspiel gegen Costa Rica siegte man mit 4:2, doch es reichte nicht für das Weiterkommen. Die Tore erzielten Serge Gnabry, Kai Havertz (2) und Niclas Füllkrug. Deutschland schied aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber Spanien erneut in der Gruppenphase aus.
Fußball-WM 2026 in USA, Kanada und Mexiko
Bei der kommenden Fußballweltmeisterschaft will Deutschland wieder erfolgreicher sein, als bei den letzten beiden Turnieren. Zuvor muss das DFB-Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann aber die WM-Qualifikation überstehen.